Field Course Blog
Georg-August-Universitaet Goettingen
23.08.-04.09.2008
Moreton Bay Research Station & Lady Elliot Island (GBR)
Course directors: Prof. Dr. Gert Woerheide, Dr. Mike Reich, Dr. Willam Loh
Supported by the DAAD & the Universitätsbund Göttingen

Dienstag, 26. August 2008

24.08.2008 Myora Springs, Brown Lake, Blue Lake

Day Schedule:
8:20 Abfahrt Bus nachMyora Springs
8:25 Ankunft Myora Springs
10:30 Ankunft Brown Lake
12:05 Ankunft Parkplatz und Wanderung Richtung Blue Lake
13:00 Blue Lake
14:45 Ankunft 18 Mile Swamp
15:30 Begehung Main Beach
16:15 Ankunft Research Station
19:00 L: Dangerous marine animals

Weather: sonnig, ca. 23°C, Wind aus sued-oestlicher Richtung
Tides: 8:42 Low, 15:40 High

Details:
Nach Ankunft bei Myora Springs ueberquerten wir die Strasse in oestliche Richtung. Dort fanden wir eine Suesswasserquelle, welche die Austrittstelle des Grundwassers darstellt. Der Ursprung des Wassers ist Regenwasser, dass vor 10-20 Jahren in die Dünen einsickerte, und sich nun in einer "Wasserlinse" auf dem salzigeren Meerwasser im Untergrund sammelt und einen Aquifer bildet. Durch die Oberflächenspannung im Sediment bildet sich eine nach oben gewölbte Wasserlinse, wobei das Wasser durch den hohen Wasserdruck der darueber liegenden Wassersaeule nach aussen gepresst wird. Das Wasser hat einen ph-Wert von ca. 6,5 und ist auf Grund der filternden Wirkung des Quarzsandes sehr sauber. Durch den sauren ph-Wert ist das Habitat arm an Arten.
Wir ueberquerten die Strasse in Richtung Westen. Hier trafen wir zunaechst auf ein kleines Regenwaldgebiet, dessen Existenz auf den Suesswassereintrag aus der Quelle zurueckzufuehren ist. Das Wasser bildet eine natuerliche Barriere gegen Buschbraende und ermoeglicht so das Ueberleben der fuer den Regenwald typischen Pflanzen. Hier dominieren nicht wie sonst der Eukalyptus, sondern Ficus Arten. Richtung Meer geht dann der Regenwald in Mangrovenwald ueber. In diesem Lebensraum muessen die Pflanzen an staendig wechselnde Bedingungen angepasst sein. Zum einen herrschen waehrend Ebbe ueberwiegend Suesswasserbedingungen und waehrend der Flut Salzwasserbedingungen vor. Um das ueberschuessige Salz loszuwerden, kann es zum einen in die Blaetter transportiert werden die dann abfallen oder das Salz wird durch Poren ausgeschieden. Dazu brauchen die Pflanzen viel Energie, weshalb Mangroven nur in den Subtropen/Tropen vorhanden sind, wo ausreichend Licht zur Verfuegung steht. Zum anderen ist das Substrat anoxisch. Die Sauerstoffaufnahme erfolgt deshalb ueber Luftwurzeln, die aus dem Sediment ragen. Typische Mangrovenarten sind z.B. Acrostichum speciosum (Golden Mangrove Fern), Avicennia marina (Grey Mangrove), Rhizophora stylosa (Spotted Mangrove) und Brunguiera gymnorrhiza (Orange Mangrove). Desweiteren halten sich hier viele Fisch- und Crustaceenlarven auf, die hier ein Rueckzuggebiet vor Feinden finden. Die Mangroven haben eine wichtige Bedeutung, da sie zum Beispiel als Sturmbarriere dem Erhalt der Kueste dienen. Ausserdem fungieren sie als Senke fuer Schadstoffe, die dadurch nicht in weiter Seewärts gelagerte Habitate gelangen (z.B. im Grossen Barriereriff).
Auf den interdidalen Seegraswiesen fanden wir waehrend der Ebbe folgende Organismen beziehungsweise ihre Spuren: Steckmuschel (Pinna bicolor), Seehase (Aplysia sp.), eine "halbtote" Seegurke (Holothuria sp.), gruener Paddelwurm (Phyllodoce novaehollandiae), gemeiner Kugelfisch (Tetractenos hamiltoni) und Frassspuren von Stachelrochen und Dugongs.
Die naechste Station war der "Brown Lake", bei welchem es sich um ein "Perched Lake" handelt. Dieser See liegt oberhalb des Grundwasserspiegels und wird durch Regenwasser gespeisst. Im Untergrund wird das Wasser durch eine wasserundurchlaessige Schicht, dem sogenannten „Coffee rock“ gehalten, die aus abgestorbenem Pflanzenmaterial besteht. Das Wasser hat einen pH-Wert von 6-7 und weist eine braune Faerbung durch die darin enthaltenen Tannine auf, welche aus den Blaettern der naheliegenden Baeume (zB. Melaluca) stammen. Des Weiteren fanden wir hier einige Aga-Kroeten ("Cane Toad", Bufo marinus; Moskitofische und Sonnentau.
Gegen Nachmittag erreichten wir den "Blue Lake", wobei es sich um einen "Window Lake", der vom Grundwasser gespeisst wird, handelt. Der See hatte ein pH-Wert von 6-7. Auf dem Weg zu diesem See fanden wir typische Pflanzen wie den Grassbaum (Xanthorea sp.), Banksia (Banksia sp.), Eukalyptus (Eucalyptus sp.). Der letzte Halt befand sich am "18 Mile Swamp". Dieses Sumpfgebiet erstreckt sich fast ueber die ganze Laenge von North Stradbroke Island. Auch bei diesem Gebiet handelt es sich um einen Window Lake. Im Wasser des Sumpfes, dass einen pH-Wert von ca. 6 hatte, fanden wir Moskitofische, Blutegel und Garnelen. Die Vegetation wurde durch Lycopodium, Lepironia und dem Neophyt Salvinia gepraegt.
Vor dem Sumpf befand sich der Main Beach, welcher der Wind exponierten Seite zugewandt ist und deshalb eine durch energiereiche Bedingungen gekennzeichnte Vegetation beherbergt, wie z.B die Mornig Glory (Ipomonea pescaprae), die eine dem Strand zugewannte kriechenden und innerlandig eine strauchartige Morphologie aufweist. Des Weiteren fanden wir hier den Sheoak (Casuarina sp.), Pigface (Carpobrotus glaucescens) sowie Spinifexgras (Spinifex sp.).
Am Abend hoerten wir eine Vorlesung ueber gefaehrliche Tiere des Moreton Bay Marine Park wie etwa dem Stachelrochen, Blauring-Oktopus, Steinfisch, Kegelschnecke und Bullenhai.

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